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Beziehungskrisen  >  Krankheit, Sucht und Schicksalsschläge

Wie Sie trotz Krankheit, Sucht oder Schicksalsschlägen die Liebe zueinander aufrecht erhalten.

Krankheiten, besonders chronische oder schwere, können tiefgreifende Auswirkungen auf eine Partnerschaft haben. Diese Probleme sind oft komplex und vielschichtig. Hier ist eine detailliertere Analyse der spezifischen Probleme, die durch Krankheiten in einer Partnerschaft entstehen können:

1. Emotionale Belastung und psychische Gesundheit

Für den Erkrankten:

• Angst und Depression: Chronische Krankheiten oder lebensbedrohliche Diagnosen können beim Betroffenen zu schweren Angstzuständen und Depressionen führen. Die ständige Sorge um die eigene Gesundheit und die Zukunft kann überwältigend sein.
• Gefühl von Abhängigkeit: Der Erkrankte könnte sich hilflos und abhängig fühlen, was das Selbstwertgefühl erheblich beeinträchtigen kann.

Für den Partner:

• Überforderung und Stress: Der Partner kann durch die ständige Sorge um den Erkrankten, die zusätzliche Verantwortung und das Gefühl, immer stark sein zu müssen, emotional stark belastet werden.
• Schuldgefühle: Viele Partner haben Schuldgefühle, wenn sie das Gefühl haben, nicht genug tun zu können oder wenn sie sich nach Freiraum sehnen.
• Angst vor Verlust: Die Möglichkeit des Verlustes durch die Krankheit des Partners kann zu intensiven Ängsten führen, die schwer zu bewältigen sind.

2. Veränderung der Rollen und Dynamik

• Pflegeabhängigkeit: In vielen Fällen übernimmt der gesunde Partner die Rolle des Pflegers. Dies kann zu einem Ungleichgewicht in der Beziehung führen, bei dem die Partnerschaft weniger auf Gegenseitigkeit und mehr auf Fürsorge basiert.
• Rollenwechsel: Traditionelle Rollen innerhalb der Beziehung können sich ändern. Beispielsweise könnte der Hauptverdiener aufgrund der Krankheit arbeitsunfähig werden, was finanzielle und emotionale Konsequenzen mit sich bringt.
• Ressentiments: Wenn eine Person dauerhaft in die Rolle des Pflegenden gedrängt wird, kann dies zu Groll führen, insbesondere wenn sie das Gefühl hat, ihre eigenen Bedürfnisse ständig zurückstellen zu müssen.

3. Kommunikationsprobleme

• Unausgesprochene Ängste: Beide Partner könnten Schwierigkeiten haben, ihre tiefsten Ängste und Sorgen miteinander zu teilen. Der Erkrankte könnte seinen Partner nicht zusätzlich belasten wollen, während der gesunde Partner seine Ängste aus Rücksicht nicht äußert.
• Missverständnisse: Unausgesprochene Gefühle und unausgesprochene Bedürfnisse können zu Missverständnissen führen. Ein Partner könnte das Gefühl haben, dass der andere nicht versteht, wie er sich wirklich fühlt.

4. Intimität und Sexualität

• Körperliche Einschränkungen: Die Krankheit selbst oder die Nebenwirkungen von Medikamenten können die körperliche Fähigkeit zur Intimität einschränken. Schmerzen, Müdigkeit oder körperliche Veränderungen können das sexuelle Verlangen reduzieren.
• Psychische Barrieren: Gefühle von Scham, Unsicherheit oder Angst können die Intimität beeinträchtigen. Der erkrankte Partner könnte sich weniger attraktiv fühlen oder befürchten, dass sein Partner ihn anders sieht.
• Verminderte sexuelle Aktivität: Ein Rückgang der Sexualität kann zu Frustration oder einem Gefühl der Entfremdung führen, besonders wenn einer der Partner weiterhin ein starkes sexuelles Verlangen hat.

5. Soziale Isolation

• Rückzug aus dem sozialen Leben: Erkrankte Paare neigen oft dazu, sich aus dem sozialen Leben zurückzuziehen. Der erkrankte Partner könnte sich zu schwach fühlen, um an Aktivitäten teilzunehmen, oder sich aufgrund von Scham oder Unbehagen isolieren.
• Verlust von sozialen Kontakten: Freunde und Bekannte könnten sich zurückziehen, weil sie nicht wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen, oder weil sie sich selbst unwohl fühlen. Dies kann das Gefühl der Isolation verstärken.
• Mangel an Unterstützung: Durch die Isolation könnte es an informeller Unterstützung durch Freunde oder Verwandte mangeln, was die Belastung des gesunden Partners erhöht.

6. Finanzielle Belastungen

• Medizinische Kosten: Behandlungen, Medikamente und spezialisierte Pflege können sehr teuer sein. Selbst in Ländern mit umfassenden Gesundheitssystemen können nicht alle Kosten gedeckt sein, was zu finanziellen Engpässen führen kann.
• Einkommensverluste: Wenn der erkrankte Partner arbeitsunfähig wird, geht möglicherweise ein Teil oder sogar das gesamte Haushaltseinkommen verloren. Dies kann zu erheblichen finanziellen Schwierigkeiten führen.
• Konflikte über Finanzen: Finanzielle Belastungen können zu Streitigkeiten führen, besonders wenn die Ressourcen knapp werden und schwierige Entscheidungen getroffen werden müssen.

7. Zukunftsängste

• Ungewissheit über den Krankheitsverlauf: Die Unsicherheit über den Verlauf der Krankheit und deren mögliche Folgen kann beide Partner stark belasten. Die Frage, wie lange die Krankheit dauern wird, welche Lebensqualität noch möglich ist und wie die Zukunft aussieht, kann überwältigend sein.
• Planungsschwierigkeiten: Langfristige Planungen wie Familienplanung, Wohnsituation oder Karriereplanung werden durch die Unsicherheit erschwert.

8. Erschöpfung und Burnout

• Pflegebedingte Erschöpfung: Der Partner, der die Pflege übernimmt, kann sich schnell erschöpft und ausgebrannt fühlen, besonders wenn er keine Pausen einlegt oder keine Unterstützung erhält.
• Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse: Oft vernachlässigt der gesunde Partner seine eigenen physischen und psychischen Bedürfnisse, was langfristig zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann.

Strategien zum Umgang mit den Problemen

1. Professionelle Unterstützung suchen: Psychologische Beratung oder Paartherapie kann helfen, Kommunikationsprobleme zu lösen, emotionale Unterstützung zu bieten und Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
2. Selbstfürsorge fördern: Beide Partner sollten auf ihre körperliche und emotionale Gesundheit achten. Der pflegende Partner sollte sich regelmäßige Auszeiten gönnen, um Überlastung zu vermeiden.
3. Soziale Unterstützung aktivieren: Freunde und Familie sollten in die Pflege eingebunden werden. Unterstützung durch Selbsthilfegruppen oder soziale Dienste kann ebenfalls entlastend wirken.
4. Finanzielle Beratung: Professionelle Hilfe, wie eine Schuldnerberatung, kann helfen, finanzielle Probleme zu bewältigen und einen Plan für die Zukunft zu erstellen.
5. Offene und ehrliche Kommunikation: Regelmäßige Gespräche über Ängste, Bedürfnisse und Erwartungen können helfen, Missverständnisse zu vermeiden und die Bindung zu stärken.
6. Intimität neu definieren: Paare sollten gemeinsam herausfinden, wie sie trotz der Krankheit Nähe und Intimität aufrechterhalten können, auch wenn dies bedeutet, dass sie neue Wege finden müssen, um sich verbunden zu fühlen.

Indem beide Partner aktiv an der Bewältigung dieser Herausforderungen arbeiten, können sie ihre Beziehung trotz der Belastungen durch die Krankheit aufrechterhalten und möglicherweise sogar vertiefen.